Veganismus liegt voll im Trend. Egal ob am Kleiderständer, in der Beauty-Abteilung oder in der Küche. Produkte, die eine faire Herstellung sowie auch frei von jeglichem Tierleid sind, begeistern immer mehr Menschen jeden Alters. Vor allem die vegane Ernährung hat in den vergangenen Monaten einen enormen Aufschwung erlebt. Doch ein Leben ganz ohne tierische Produkte dämpft bei so manchem die anfängliche Euphorie. “Was isst man dann noch?” – ist oft zu hören. Um auf diese Frage eine Antwort liefern zu können, werden im nachfolgenden die Vor- und auch Nachteile der neuen Lebensphilosophie aufgelistet.

  1. Der wohl am meist bekannte Vorteil stellt die Tatsache dar, dass keine Lebewesen unter den Vorlieben der menschlichen Geschmacksknospen zu leiden haben. Alleine in der Schweiz werden laut Swissveg jährlich rund 62 Millionen Tiere geschlachtet. Das sind 5 Millionen pro Monat, 169’000 pro Tag, 7000 pro Stunde, 118 in der Minute und 2 in jeder Sekunde. Wer schon mal einem Kalb in die Augen gesehen hat und sich dieses Szenario nun vorstellt, wird mit Sicherheit ein ungutes Gefühl mit sich tragen. Ein Pluspunkt also für die Gemüseabteilung.
  2. Neben dem Leid, welches sich die vegane Ernährung erspart, hat der Verzicht auf Fleisch, Fisch und Co. auch eine positive Auswirkung auf die Umwelt. Durch das übermässige Konsumverhalten von tierischen Produkten werden weltweit riesige Landesflächen für den Anbau von Tierfutter sowie auch für die Aufzucht der sogenannten Nutztiere beansprucht. Dies hat zur Folge, dass grosse Teile des Ökosystems zerstört werden. Ein weiterer kritischer Punkt stellt die Tatsache dar, dass für die Herstellung von nur einem Kilo Rindfleisch, unvorstellbare 15’500 Liter Wasser benötigt werden. Bedenkt man nun, dass es selbst im 21. Jahrhundert immer noch Menschen gibt, welche keinen Zugang zu fliessendem Wasser haben, so vermag das saftige Steak aus der Werbung plötzlich nicht mehr so viel Heisshunger auszulösen.
  3. Ein weiterer Pluspunkt dieses Trends betrifft die Gesundheit. Es gibt unzählige positive Effekte, welche die vegane Ernährung hervorruft. Das Spektrum reicht hier von der Heilung chronischer Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck, Acne bis hin zu  Krebs und noch einiges mehr, was die wohl umfassendste Studie “The China Study” von T. Colin Campbell und Thomas M. Campbell deutlich beweist.

Tatsächlich weist der vegane Lebensstil viel Gutes vor. Nun folgt ein Abschnitt, auf welchen Skeptiker sicherlich schon gewartet haben; die Nachteile. Leider wird dieser nicht allzu gross werden. Was mit Sicherheit als eher ungünstig gewichtet werden kann, ist der Fakt, dass man sich nicht einfach in das Abenteuer “Vegan” stürzen sollte. Wie bei jeder neuen Sache, welche man sich vornimmt, sollte man sich auch an dieser Stelle mit einigen verschiedenen seriösen Quellen befassen und sich informieren. Ein wichtiger Punkt, welcher immer wieder für Unsicherheit sorgt, ist die Versorgung des Körpers mit dem Vitamin B12. Es ist wahr, dass dieses Vitamin hauptsächlich in tierischen Produkten zu finden ist und ein Veganer somit zu Ergänzungsnahrungmitteln greifen sollte. Einige werden sich nun fragen “Wieso sollte ich mich vegan ernähren, wenn ich dann Tabletten schlucken muss?”. Betrachtet man nun die Tatsache, dass auch Fleisch-Esser an Mangelerscheinungen leiden und nicht jeden Morgen in der Küche stehen, um ihren Menuplan nach optimaler Nährstoffversorgung zusammenzustellen, so ist auch dieser Punkt nicht wirklich als negativ zu bewerten. Wichtig ist nur, dass man sich dessen bewusst ist und ab und zu seine Blutwerte kontrollieren lässt.

 

Was allerdings zu einer Schwierigkeit werden könnte, ist das Kochen. Damit ist nicht gemeint, dass beim Verzehr veganer Speisen die geschmackliche Komponente zu kurz kommt, im Gegenteil. Das Problem liegt eher darin, dass frisch gekocht werden sollte und der schnelle Griff ins Kühlregal ausbleibt. Wer jedoch bereit dazu ist, die Karotten selber zu schälen, sich zu informieren und die Birkenstock Vorurteile auszublenden, dem steht einer positiven veganen Erfahrung nichts mehr im Wege!

Für alle Leserinnen, welche sich nun gerne ausführlicher mit Veganismus befassen möchten, in der Informationsflut des Internets aber nicht wissen, wo sie anfangen sollen, sind nachstehend einige seriöse Quellen und Tipps aufgelistet:

 

Dokumentationen:

  • Forks over Knives/Gabel statt Skalpell: Befasst sich vor allem mit den gesundheitlichen Aspekten sowie mit der erwähnten “China Study”. Ein Muss für alle, die sich für einen veganen Lebensstil interessieren!
  • Earthlings: Fokussiert sich stark auf den Umgang mit den “Nutztieren”. Zeigt sehr unschöne Bilder mittels versteckter Kamera, welche aber leider die jetzige Situation aufzeigen.

 

Kochbücher:

  • Atilla Hildmann
  • Philip Hochuli
  • Vegan Love Story, Hiltl

 

Restaurant Tipps in Zürich:

-Hiltl: Für alle, die den Geschmack eines Tatars nicht missen möchten!

-Elle’n Belle: Ein rein veganes Restaurant, welches Burger, Döner und noch vieles mehr anbietet

-Roots: Frische Smoothies, Säfte und eine leckere Açai-Bowl, zubereitet von coolen jungen Männern, die auf den ersten Blick gar nicht wie veganer aussehen und somit jegliche Klischees vom Tisch räumen.

 

Quellen:

www.swissveg.ch

www.peta.ch