Schon mit drei Jahren haben Kinder ein Empfinden für Gerechtigkeit, so eine neue Studie. Forscher raten Eltern, dieses Empfinden weiter zu fördern – mit bestimmten Methoden in der Erziehung.

Überwachen und Strafen auf die harte Tour, das ist eigentlich schon länger out; Fördern und Fordern ist in, Unterstützen und Motivieren. Überall durchgesetzt hat sich das allerdings noch längst nicht. Noch immer kann man im Alltag genügend Eltern beobachten, deren Umgang mit ihren Kindern ein einziges Verbieten zu sein scheint; andere brüllen ihre Sprösslinge an oder stellen sie Ecke.

Was aber ist besser: Bestrafen oder eine Alternative aufzeigen? Und was bringt den Menschen weiter?

Bestrafen bringt weniger

Eine neue Studie zeigt nun: Schon Dreijährige verfügen über ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden. Das berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung mit Verweis auf das Fachmagazin„Current Biology“.

Wenn eine Puppe im Experiment ihnen oder einer anderen Puppe Stifte, Gummibärchen oder Spielzeug wegnahm, sprachen sich die Dreijährigen demnach am ehesten dafür aus, dem ursprünglichen Besitzer den Gegenstand zurückzugeben. Die Wissenschaftler zögen daraus den Schluss, dass schon kleine Kinder vor allem die Konsequenzen für das Opfer im Blick haben. Sie neigten eher dazu, dem Opfer zu helfen, als den Profiteur zu bestrafen.

Auch für die Erziehung habe die Erkenntnis Konsequenzen: „Eltern können den Gerechtigkeitssinn fördern, wenn sie neben Bestrafung vor allem auf wiederherstellende Gerechtigkeit setzen“, zitiert die Zeitung Katja Riedl, Co-Autorin der Studie. „Der Moment der Wiedergutmachung ist offensichtlich viel eindrücklicher als reine Bestrafung.“

 

Quelle: GoodImpactFrankfurter Allgemeine Zeitung