Gemüse? Ja bitte!

In Zeiten allgegenwärtiger Werbung für Fast Food, Süßigkeiten und Softgetränke ist es für Eltern oft schwierig, Kinder für gesunde Gerichte zu begeistern. Burger, Pommes, Limonaden und Co. sind überall und jederzeit verfügbar. So fällt es den Nachwuchs sichtlich leichter, im Supermarkt nach den angebotenen Waren zu greifen, als daheim Gemüse und Obst zu verzehren. Das wird meist mit Verachtung gestraft.

Fertigprodukte – eine starke Lobby steht dahinter

Schon Kindergartenkinder konsumieren regelmäßig Fertigprodukte. Ab und zu einmal Pommes oder ein Burger ist sicher nicht schlimm, doch warum fällt es so schwer, die eigenen Kids vom guten Geschmack frischen Obstes und Gemüses zu überzeugen? Eltern müssen gegen ein durchdachtes Marketing der Lebensmittelindustrie ankämpfen. Sie glauben, dem nichts entgegensetzen zu können. Doch wer seine Kinder früh gesund ernährt und an Frisches gewöhnt, hat gute Karten gegen die Übermacht der Fast Food-Ketten und Süßwarenhersteller.
Natürlichen, frischen Produkten haftet heute sogar ein negatives Image an. Hersteller unterstellen Fertigprodukten gesundheitliche Vorteile und stellen sie als vitaminreich dar. So erzeugen sie bei Eltern ein schlechtes Gewissen, sobald sie ihren Kindern diese vorenthalten.

Zu viel Fett und Zucker in Fertigprodukten

Die Werbeversprechen bei typischen „Kinderlebensmittel“ halten der Realitätsprüfung selten stand. Nicht nur, dass weniger Vitamine und Nährstoffe enthalten sind, fast alle Fertigprodukte haben auch zu viel Fett und Zucker. Damit sind sie maßgeblich am steigenden Übergewicht unter Kids und Jugendlichen beteiligt. Die schnell verfügbaren Kohlenhydrate setzen in Verbindung mit Bewegungsmangel einen gefährlichen Kreislauf in Gang. Viele Zusätze in Fertigprodukten wie Geschmacksverstärker und Salze erzeugen starke Gelüste auf mehr und machen auf Dauer ebenfalls krank. Dass „schnell verfügbar“ nicht unbedingt besser ist, zeigt die besorgniserregende Zunahme von Zivilisationskrankheiten wie Karies, Bluthochdruck, Diabetes und Fettleibigkeit. Industrieländer zahlen einen hohen Preis für die den leicht verfügbaren Genuss aus dem Supermarktregal. Mittlerweile ist jeder dritte Erwachsene und jedes sechste Kind übergewichtig. Viele Jugendliche sind bereits mit 17 Jahren fettleibig.

Wie bekommen Kids Spaß an gesundem Essen?

Eltern können viel dafür tun, dass ihre Kinder frische Kost lieben. Ist das Kind übergewichtig, sollten sie dies nicht verharmlosen und als „Babyspeck“ bezeichnen. Wer seine Augen vor den Tatsachen verschließt, legt den Grundstein für spätere gesundheitliche Probleme. Zusätzlich ist ein dickes Kind häufig Diskriminierungen ausgesetzt, was Eltern ihm durch Konsequenz ersparen könnten. Gegen Fast Food ab und zu ist sicher nichts einzuwenden. Am besten bereiten Eltern das Gericht zuhause selbst zu und gewöhnen die Kleinen gar nicht erst an fetttriefende Speisen aus dem Schnellrestaurant. Kids brauchen regelmäßige Mahlzeiten, am besten mit der ganzen Familie. Der tägliche Rhythmus und gemeinsame Rituale erleichtern auch das Einüben gesunder Ernährungsgewohnheiten.

Das Sprichwort, „Was der Bauer nicht kennt, (fr)isst er nicht“ hat auch bei unter 15-Jährigen Gültigkeit. Da Kindergartenkinder von Natur aus eine gewisse Abneigung gegen ihnen unbekannte Lebensmittel haben, können sie sich nur schwer für Avocados, Sellerie, Kohlrabi oder Pilze begeistern. Sie akzeptieren diese Produkte leichter, wenn sie im Elternhaus häufig auf den Tisch kommen. Eltern können gegen diese Foodneophobie ansteuern, indem sie ihren Nachwuchs möglichst früh an abwechslungsreiche und frische Kost gewöhnen. Auch das Vorbild der Erwachsenen hat erheblichen Einfluss auf das Essverhalten der nächsten Generation. Wenn auch die Eltern lieber zu Fertigprodukten als zu frischen Lebensmitteln greifen, brauchen sie sich über das ungesunde Essverhalten der Kids nicht wundern.

Suppenkaspersyndrom – Kids nicht zum Aufessen drängen

Viele Speisenamen klingen für Kinderohren langweilig und regen nicht unbedingt dazu an, sich mit diesem Gericht zu beschäftigen. Fantasienamen können dazu bewegen, gesund zu essen und Speisen zu verzehren, die sonst eher abgelehnt werden.

Eltern sollten das natürliche Sättigungsgefühl ihres Nachwuchses berücksichtigen. Beim Erwachsenen kommt dieser Mechanismus oft gar nicht mehr zur Wirkung, weil er durch das ständige Nahrungsangebot selten richtigen Hunger verspürt. Bei Kindern funktioniert das natürliche Sättigungsgefühl viel besser. Wenn ein Kind signalisiert, dass es satt ist, sollte es nicht dazu genötigt werden, weiter zu essen. Sein Körper holt sich von selbst die Kalorien wieder, die er braucht.

Wenn ein Kind einmal weniger isst oder vielleicht eine Mahlzeit ganz ausfallen lässt, steckt nicht immer gleich eine Krankheit dahinter. Viele Eltern reagieren hier über. Ist das Kind krank, zeigt sich das meist mit Fieber und anderen Symptomen. Naturgemäß ist das kindliche Essverhalten extremen Schwankungen unterworfen, die aufgrund der unterschiedlichen Wachstumsschübe entstehen.

 

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